Landrat Dr. Alexander
Saftig, Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer und Andernachs
Oberbürgermeister Achim Hütten haben gemeinsam mit Vertretern von Deutsche
Glasfaser sowie der atene KOM den offiziellen Startschuss für die nächste
Bauetappe des NGA-Breitbandausbaus (Next Generation Access) im Kreis
Mayen-Koblenz gegeben. Mit dem offiziellen Spatenstich in Andernach-Miesenheim
starteten die Tiefbauarbeiten für den Glasfaserausbau durch Deutsche Glasfaser.
Das Unternehmen hatte sich im Rahmen der Ausschreibung für das Förderprojekt in
sechs Losen durchgesetzt.
„Schnelles
Internet ist ein wichtiger Standortfaktor für Wohn-, Schul- und
Gewerbestandorte“, sagte Landrat Dr. Alexander Saftig. „Der im vergangenen
Sommer gestartete und hier und jetzt fortgesetzte Netzausbau ist damit ein
wichtiger Schritt zur Schaffung und Wahrung gleichwertiger Lebensbedingungen im
ländlichen Raum. Es freut mich besonders, dass wir gemeinsam mit Deutsche
Glasfaser die verbleibenden weißen Flecken in unserem Landkreis schließen und
insbesondere auch den Gewerbetreibenden eine Highspeed-Internetverbindung
bieten zu können.“
Aktuell ist
der Ausbau von 951 Adressen geplant, wofür eine Glasfaserstrecke von 282,4
Kilometer neu gebaut werden muss. Bund, Land und die Kommunen fördern den
Ausbau der bisher unterversorgten Adressen mit einer Summe von 24,8 Millionen
Euro (50 Prozent Bund, 40 Prozent Land, 10 Prozent Kommunen). Die Arbeiten in
Los 8, die im Andernacher Ortsteil Miesenheim starteten, umfassen insgesamt 305
Adressen und benötigen eine Neubaustrecke von 61,6 Kilometern.
„Der
Glasfaserausbau in Rheinland-Pfalz schreitet weiter voran. Der Landkreis
Mayen-Koblenz hat sich frühzeitig auf den Weg gemacht und die Weichen für eine
zukunftsfähige Region gestellt, die für Familien, Unternehmen und Wissenschaft
weiterhin attraktiv bleibt. Wo es der eigenwirtschaftliche Ausbau nicht alleine
schafft, werden in landkreisweiten Förderprojekten resiliente und
leistungsfähige Anschlüsse geschaffen. Die enge Verzahnung von
eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau ist und bleibt Grundpfeiler
rheinland-pfälzischer Infrastrukturpolitik. Projekte wie dieses zeigen dies
eindrucksvoll“, betonte Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer.
„Im Zeitalter
der Digitalisierung, die wir in Andernach mit Nachdruck vorantreiben, ist eine
starke Internetverbindung die Basis. Ob smartes Rathaus, Klimaschutz,
Smart-Parking oder digitale Datenerhebung im Straßenverkehr – ohne schnelles
Internet ist dies alles nicht möglich. Darüber hinaus stärken wir so auch
unseren Wirtschaftsstandort“, erklärte Oberbürgermeister Achim Hütten.
„Das
Förderprojekt im Landkreis Mayen-Koblenz ist ein gutes Beispiel, wie ein
abgestimmter Ansatz aus eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau den
Menschen schnell die moderne Glasfaseranbindung bringt“, sagt Dr. Ulrich
Nitschke, Bereichsleiter Förderung Deutsche Glasfaser. „Neben unseren
eigenwirtschaftlichen Projekten sind wir Partner der Kommunen im geförderten
Ausbau. Immer im Blick: Den Menschen schnellstmöglich Glasfaseranschlüsse zu
realisieren.“
Der
geförderte Ausbau im Landkreis Mayen-Koblenz ergänzt die eigenwirtschaftlichen
Aktivitäten der Telekommunikationsunternehmen in der Region. Die Synergien, die
erzielt werden können – etwa durch die Mitverlegung von Infrastrukturen –
reduzieren den Förderbetrag und schonen die Staatskasse entsprechend. „In sehr
offenen und vertrauensvollen Gesprächen mit dem Landkreis und den
Fördermittelgebern Bund und Land haben wir in den letzten Monaten noch einmal
alle zu fördernden Adressen auf den Prüfstand gestellt und weitere Adressen
identifiziert, die noch in das Förderprogramm hineinkommen“, erläutert Marc
Hoff, Program Manager State Aid bei Deutsche Glasfaser. „Das gemeinsame Ziel
ist klar definiert: eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen
für die Menschen und Unternehmen im Landkreis Mayen-Koblenz.“
Bis zum
Herbst sollen die Tiefbauarbeiten im Bereich der Stadt Andernach abgeschlossen
sein. Die Anschlüsse werden – je nach Fertigstellung der einzelnen Bereiche –
sukzessive in Betrieb genommen. Der Ausbau der weiteren Gebiete erfolgt in
mehreren Etappen. Neben dem Ausbau in der Stadt Andernach werden die Arbeiten
sukzessive in den Verbandsgemeinden Weißenthurm, Maifeld, Rhein-Mosel,
Vallendar und der Stadt Bendorf fortgeführt. Neben den anlaufenden
Tiefbauarbeiten wird ein weiteres sichtbares Zeichen der neuen Infrastruktur
das Setzen der sogenannten PoPs (Point of Presence) sein. Von diesen
Technikstandorten führt die Glasfaser später bis zu den einzelnen Anschlüssen.
Minister,
Landrat, Bürgermeister und die anwesenden Vertreter der Kommunen waren sich
einig, dass der Ausbau mit Glasfaser eine der wesentlichen
Infrastrukturaufgaben ist und ein zentraler Aspekt für die Menschen und
Unternehmen – insbesondere außerhalb der Städte und Ballungszentren.
Zum
Hintergrund
Die Deutsche
Glasfaser hat im Rahmen der NGA-Ausschreibung (Next Generation Access) des
Landkreises Mayen-Koblenz zur Förderung des Ausbaus verbleibender weißer
Flecken und Gewerbegebiete einen Zuschlag für den Breitbandausbau in den
Verbandsgemeinden Maifeld, Rhein-Mosel, Vallendar und Weißenthurm sowie in den
Städten Andernach und Bendorf erhalten. Die übrigen Gebiete werden von der
Westconnect ausgebaut. Von den 44 Millionen Euro, die in den gesamten
NGA-Breitbandausbau im Landkreis Mayen-Koblenz fließen, trägt 50 Prozent der
Kosten der Bund, 40 Prozent das Land und 10 Prozent die kreisangehörigen
Kommunen mit dem Landkreis. Nach Ende der Maßnahme sollen durch den gesamten
NGA-Breitbandausbau rund 1.400 Unternehmen, 32 Schulen, vier Krankenhäuser und
475 private Haushalte, die sogenannten weißen Flecken in Außenlagen,
zuverlässig mit Bandbreiten von mindestens 1 Gigabit pro Sekunde versorgt
werden.