Sich ein
eigenes Projekt ausdenken, das dem Klimaschutz und der Nachhaltigkeit
zugutekommt. Dafür ein Preisgeld erhalten und zusätzlich mit bis zu 20.000 Euro
bei der Umsetzung der Idee unterstützt werden – möglich macht das der im Jahr
2020 von der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz initiierte „Konzeptwettbewerb“.
Dieser steht für einen nachhaltigen Wandel und Klimaschutz im Landkreis
Mayen-Koblenz. Aus den knapp 50 eingereichten Ideen wurden jüngst drei Konzepte
ausgewählt und prämiert. Die Preise gingen an das Projekt „Bildung für
nachhaltige Entwicklung im Elementarbereich für Klimaschutz und Ernährung“ in
Urmitz, „Gemeinwohlorientierung heimischer Betriebe“ im Landkreis Mayen-Koblenz
und „Energieverschwendung beenden – Integration nachhaltig fördern“ in
Kooperation mit der Flüchtlingshilfe Andernach.
Aufgrund der
Corona-Pandemie verzögerte sich der Abschluss der Konzepte, dieser war
eigentlich für 2021 geplant, und eines der drei Siegerkonzepte konnte nicht im
vollen Umfang realisiert werden. „Dennoch sind wir mit der finalen Umsetzung
des Konzeptwettbewerbs äußerst zufrieden. Das Interesse an Nachhaltigkeit und
Klimaschutz im Landkreis ist ungebrochen hoch. Das werden wir weiter aufgreifen
und ausbauen“, sagt Landrat Dr. Alexander Saftig.
Umgesetzt
wurde zum einen das Konzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung im
Elementarbereich für Klimaschutz und Ernährung“ der Kita Lehpfad aus Urmitz.
Die Kita hat mittels finanzieller Unterstützung der Kreisverwaltung
Mayen-Koblenz ein Lehrgewächshaus finanziert und aufgebaut. Dort sollen nun mit
den Kleinsten regionale Lebensmittel angebaut und direkt vor Ort in der
Kita-Küche zubereitet werden. Das zweite Siegerkonzept kam vom kreisweiten
Verein „Heimat schmeckt!“ e.V., mit der Idee der „Gemeinwohlorientierung
heimischer Betriebe“. Hierzu konnten die Vollkornbäckerei Barth aus Niederfell
und der Gertruden-Hof aus Weißenthurm für ein Audit und eine Bilanzierung im
Sinne der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) gewonnen werden. Die Gemeinwohl-Bilanz ist
ein freiwilliger Bericht von Unternehmen und Bestandteil der
Gemeinwohlökonomie. Vertreter der Gemeinwohlökonomie setzen sich für eine
zukunftsfähige, menschenwürdige und ökologisch nachhaltige Wirtschaftsweise ein
und machen ihren Beitrag durch ein externes Audit transparent. Durch die
Unterstützung des Landkreises Mayen-Koblenz konnten die Audits für die
teilnehmenden Unternehmen durchgeführt und anschließend bilanziert werden.
Doch nach
welchen Kriterien und Themen wurden die Sieger des Wettbewerbs eigentlich
ausgewählt? Der Wettbewerb setzte ganz bewusst keine thematischen Grenzen, da
oft nur technische und aufwendige Lösungen im Fokus stehen, wenn es um
Klimaschutz geht. „Erneuerbare Energien ausbauen, Gebäude energetisch sanieren
und dämmen, Elektroautos kaufen und die Schaffung von Ladeinfrastruktur sind
typische Themen, die ohne Frage unerlässlich sind“, sagt der Mayen-Koblenzer
Klimaschutzmanager Nico Hickel. Doch der Ideenwettbewerb sollte vor allem
diejenigen ansprechen, deren Ideen, Motivation und Möglichkeiten bisher nicht
ausreichend gewürdigt wurden oder umsetzbar waren. „Gerade jüngere Menschen,
wie Schüler, Studenten oder Auszubildende, möchten etwas bewegen und den
Klimaschutz oder die Energiewende vor Ort gestalten“, erklärt Nico Hickel.
Neben der Machbarkeit und finanziellen Gestaltung standen auch der direkte
Mehrwert für Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Kriterien für die Auswahl der
drei Siegerkonzepte fest.