Für 2022
zeichnet sich eine positive, aber auch gemischte Bilanz für den Tourismus im
Landkreis Mayen-Koblenz ab. Nachdem im März die relevanten Corona-Auflagen
aufgehoben wurden, nahm das Geschäft zwar deutlich an Fahrt auf, die hohe
Inflation, deutlich gestiegene Kosten für die Betriebe und Konsumzurückhaltung
der Gäste machten der Branche jedoch zu schaffen.
Daten des
Statistischen Landesamtes RLP zufolge, verbuchten die meldepflichtigen
Beherbergungsbetriebe im Kreis MYK in den Monaten Januar bis Oktober 2022
(aktuellere Daten liegen noch nicht vor) 341.009 Gäste, was einem Plus von rund
74 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Gegenüber 2019, dem
Vor-Corona-Jahr, gab es jedoch ein kleines Minus von etwa 1 Prozent.
Ein deutlich
besseres Bild zeigt sich bei den Übernachtungen: Von Januar bis Oktober 2022
kamen die MYK-Betriebe auf 878.494 Übernachtungen und verzeichneten damit ein
Plus von 82 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2021. Gegenüber 2019 – hier
wurden in MYK so viele Übernachtungen wie noch nie verzeichnet – gab es ein
Plus von rund 8 Prozent.
Das deutliche
Plus gegenüber 2021 erklärt sich insbesondere durch das bis Mai 2021 geltende
Beherbergungsverbot, das private Übernachtungen in den Betrieben damals
unmöglich machte. 2022 verlor die Pandemie für viele Menschen ihren Schrecken,
sodass die Reisetätigkeit auch deshalb wieder Fahrt aufnahm und das
Rhein-Mosel-Eifel-Land Mayen-Koblenz hiervon stark profitieren konnte.
„Viele
Menschen – so stellen wir fest – verreisen wieder, aber sie sparen dabei, etwa
durch kürzere Reisen oder geringere Ausgaben vor Ort“, sagt Michael Schwippert,
stellvertretender Geschäftsführer des Zweckverbandes
Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET) im Landkreis Mayen-Koblenz. „Ein Grund
hierfür wird die Inflation sein, die die Lebenshaltungskosten deutlich
verteuert und damit den Spielraum für den Konsum unserer Gäste reduziert. Das
zeigt sich auch bei den Umsätzen der Betriebe: Neben der Konsumzurückhaltung
der Gäste müssen sie gleichzeitig höhere Energie- und Beschaffungskosten
verkraften.“
Deutlich am
besten lief es zumindest mit Blick auf die Übernachtungszahlen für die Betriebe
in der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel. Verglichen mit 2019 verzeichneten sie in
den Monaten Januar bis Oktober 2022 ein Plus von sagenhaften 21 Prozent. Auch
die Stadt Andernach verzeichnete Steigerungen von rund 7 Prozent.
„Das Jahr
2022 zeigte in den ersten zehn Monaten viel Licht, aber auch Schatten“, bringt
es Michael Schwippert auf den Punkt. „Es muss uns gelingen, die positiven
Entwicklungen mit unserem Angebot zu stärken und zugleich den Herausforderungen
zu begegnen. Wir müssen den Gästen zeigen, welch vielfältige Möglichkeiten die
Ferienregion Mayen-Koblenz für Aktiv-Urlaub bietet, und sie davon überzeugen,
dass Erlebnisse in unseren vielen Freizeiteinrichtungen oder der Gastronomie es
wert sind, Geld auszugeben. Qualität und Service sind hier wichtige
Ansatzpunkte“, erläutert der stellvertretende REMET-Geschäftsführer.