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Kulturförderpreis geht an Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde Bendorf und die Blaskapelle Ettringen
Seit 1997 verleiht der Landkreis Mayen-Koblenz für herausragendes kulturelles Engagement den Kulturförderpreis „forum artium plaudit“ – frei übersetzt: „Die Öffentlichkeit ehrt die Kunst.“ „Kultur braucht ,Überzeugungstäter‘, die mit Herzblut für ihre Arbeit stehen und somit unser kulturelles Erbe bewahren“, machte Landrat Dr. Saftig vor den zahlreich erschienen Gästen deutlich.
Einer dieser „Überzeugungstäter“ ist die Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde Bendorf (GGH). Der Verein hat sich seit 1977 der Bewahrung und Bekanntmachung der Bendorfer Geschichte verschrieben und zählt heute stolze 55 Mitglieder. Zu den Hauptaufgaben gehören die Erforschung, Erfassung und Weitergabe der Heimatgeschichte von Bendorf und der näheren Umgebung. So ist es dem Verein eine Herzensangelegenheit das Geschichtsverständnis aller und vor allem junger Menschen zu fördern und deutlich zu machen, dass Geschichte alles andere als trocken, staubig und langweilig ist. Mit den Festspielen am Rheinblick auf der Vierwindenhöhe an den Eisenerz-Röstöfen ist dies mit Bravour gelungen. Die Spiele galten bis zuletzt als kulturelles Highlight der Region Mayen-Koblenz und boten viel Kultur mit Rheinblick. Seit diesem Jahr sind die Festspiele ausgesetzt. Aber auch weiterhin wird sich die Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde Bendorf der Betreuung der Eisenerz-Röstöfen und der dazugehörigen Grube widmen. So soll in naher Zukunft ein Teil des „Bergwerks Werner“ im Rahmen von Führungen wieder begehbar sein. Darüber hinaus organisiert der Geschichtsverein mit großem Engagement unterschiedliche Veranstaltungen, wie beispielsweise Bildervorträge, Filmabende oder Führungen durch Bendorf, für Jung und Alt. Auch der Digitalisierung hat sich der Verein nicht verwehrt und bewahrt beispielsweise in einem umfangreichen, digitalen Archiv viele Dokumente und Artefakte der Bendorfer Zeitgeschichte, die allen Menschen zu wissenschaftlichen und geschichtlichen Recherchen zur Verfügung gestellt werden.
Neben der Urkunde aus den Händen des Landrates nahm der Erste Vorsitzende Andreas Stettler gemeinsam mit dem GGH-Mitglied Christian Heckhoff stellvertretend für alle Vereinsmitglieder noch einen Scheck über eine Förderung in Höhe von 1.500 Euro der Sparkasse Koblenz entgegen. „Wir sind stolz als Geschichtsverein so eine großartige Auszeichnung zu erhalten. Wir sehen den Preis als riesige Wertschätzung unserer Arbeit und als Motivation, unsere Vereinsarbeit weiter zu fördern. Die GGH zählt seit den letzten Jahren viele junge Mitglieder. Das ist toll und mit dem Preisgeld können wir neue Ideen umsetzen“, bedankte sich Andreas Stettler für die Anerkennung und dankte zugleich allen, die zu der Ehrung beigetragen haben. Sowohl Andreas Stettler als auch Christian Heckhoff bereicherten den Abend mit je einer Lesung über die Geschichte Bendorfs.
Die zweite Auszeichnung des Abends ging an die Blaskapelle Ettringen: Im Jahre 1990 wurde der Musikverein aus dem Fanfarenzug Kolping Ettringen heraus gegründet und zählt über 40 aktive Musiker. Dies ist – mit Blick auf die gesamte kulturelle Vereinslandschaft von MYK und darüber hinaus – keine Selbstverständlichkeit. Die Blaskapelle Ettringen pflegt und lebt die Tradition und ist aus der kulturellen sowie musikalischen Landschaft der Region nicht mehr wegzudenken. Mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire begeistert sie das Publikum und ist für die musikalische Gestaltung bei den verschiedensten Anlässen im Landkreis ein verlässlicher Partner. Man trifft die sympathischen Musiker nicht nur bei Konzerten und Festgottesdiensten, sondern auch bei verschiedenen Veranstaltungen im Jahreskreis wie zum Beispiel an Karneval und dem traditionellen Maiwecken. Ihr Können erweist die Blaskapelle Ettringen ganz besonders mit ihren eigenen Konzertveranstaltungen, die meist im Frühjahr und im Advent stattfinden. Doch um ein funktionierendes Stammorchester am Leben zu erhalten, bedarf es einer kontinuierlich großen Zahl an gut ausgebildeten Musikern. Hierfür ist eine intensive Nachwuchsarbeit unerlässlich. Die Blaskapelle Ettringen bietet musikalische Ausbildung für jede Altersklasse und von Anfang an vermittelt der Verein seinem Nachwuchs, dass Musik Heimat ist. So lernen die jungen Musiker das Brauchtum und die Kultur der eigenen Ortsgemeinde kennen und schätzen.
Stellvertretend für den Mitglieder-reichen Musikverein nahmen der Erste Vorsitzende Alexander Schuster und der ehemalige langjährige Erste Vorsitzende Otto Barz die Urkunde von Landrat Dr. Saftig und den Scheck über die Fördersumme von 1.500 Euro von Karl-Josef Esch, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Mayen, entgegen. „Die Auszeichnung mit dem Kulturförderpreis bedeutet uns sehr viel. Sie ist sicherlich die größte Anerkennung, die wir seit unserer Gründung erfahren durften“, sagte Alexander Schuster und sprach einen ebenso großen Dank an all die Unterstützer und Förderer des Vereins aus.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung – wie könnte es anders sein – vom Musikverein Ettringen selbst. Die Blaskapelle unter Leitung von Dirigentin Jenny Schaaf ließ es sich nicht nehmen, gleich mehrere überaus hörenswerte Beiträge darzubieten.