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Lebensraum Friedhof – Ein grüner Wandel für Mehr Vielfalt und Nachhaltigkeit
Das Interesse an der Exkursion war groß: Über 25 Teilnehmende aus zwölf Gemeinden nutzten die Gelegenheit, sich gemeinsam über neue Wege in der Friedhofsgestaltung auszutauschen. Nach der Begrüßung durch Ortsbürgermeister Detlef Leersch, Lina Jaeger von der Integrierten Umweltberatung der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz und Susanne Hildebrandt, Projektkoordinatorin „Mehr als nur Grün“, führte Erich Schwarz, langjähriger Leiter des Nickenicher Bauhofs, durch den ersten Teil der Veranstaltung.
Erich Schwarz begleitet die Weiterentwicklung des Friedhofs bereits seit vielen Jahren und setzt sich aktiv für neue, vielfältige Bestattungsformen ein. Mittlerweile bietet Nickenich zwölf verschiedene Bestattungsmöglichkeiten an – von klassischen Reihengräbern über Rasen- und Urnengräber bis hin zu Urnenbeisetzungen unter einem dafür erworbenen Baum. „Die Nachfrage nach Familienbäumen ist enorm – die Bäume werden mir regelrecht aus der Hand gerissen“, berichtete Schwarz. Neu hinzugekommen ist außerdem ein Rosengarten, in dem ebenfalls Urnenbeisetzungen möglich sind. Auch ungenutzte Randflächen werden zunehmend ökologisch aufgewertet, um Lebensräume für Insekten und Kleintiere zu schaffen und den Friedhof als grünen, artenreichen Ort zu erhalten.
Zweites Ziel der Exkursion war der Friedhof in Thür, den Johannes Schneider vor rund acht Jahren neu gestaltet hat. Hier wurden traditionelle, streng geordnete Friedhofsstrukturen aufgebrochen und durch offene, parkähnliche Elemente ersetzt. Alte und neue Gestaltungselemente fügen sich harmonisch zusammen – so entstand der „Garten der Erinnerung“, ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität. Urnenbeisetzungen sind hier entlang blühender Beete mit kleinen Basaltplatten möglich. Auch Baumbeisetzungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Schneider erläuterte den Teilnehmenden, wie selbst kleine Friedhöfe modernisiert werden können, ohne ihre emotionale Bedeutung zu verlieren. Durch gezielte Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern und Biodiversitätsbeeten, die Einbindung von Basaltelementen und das Aufstellen von Ruhebänken entstand ein harmonisches Gesamtbild, das zum Verweilen und Innehalten einlädt.
Die Teilnehmenden zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Ideen und der praktischen Umsetzbarkeit. Die Exkursion verdeutlichte eindrucksvoll, wie Friedhöfe im Wandel zu Orten werden können, die gleichermaßen der Erinnerung, der Begegnung und dem Naturerleben dienen – und damit einen aktiven Beitrag zu Biodiversität und Klimaanpassung leisten.
Das Projekt „Mehr als nur Grün“ wird gemeinsam vom Landkreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz getragen und unterstützt die Gemeinden bei der Friedhofsentwicklungsplanung. Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Website www.mehr-als-nur-gruen.de oder bei Lina Jaeger (lina.jaeger@kvmyk.de, 0261-108 417) und Bernd Bodewing (bernd.bodewing@stadt.koblenz.de, 0261-129 1529) erhältlich.



