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Eintauchen in die faszinierende Welt der Wildbienen
„Die Nachfrage war so groß, dass Biggi Kaczmarek eine weitere Führung anbieten wird, um möglichst vielen Menschen einen Einblick in die faszinierende Welt der Wildbienen zu ermöglichen“, freute sich Lina Jaeger von der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz über die hohe Anmeldezahl. Im Rahmen eines Rundgangs durch Winningen erklärte die Expertin, welche Pflanzen und Standorte sich besonders für Wildbienen eignen. Ein verwilderter Garten mit Borretsch, Glockenblumen und Lauch bietet ihnen ebenso Lebensraum wie kleine Staudenbeete am Haus. Kritisch sieht Kaczmarek invasive Pflanzen wie den Schmetterlingsflieder, der sich stark ausbreiten und heimische Arten verdrängen kann. Dennoch plädiert sie für Augenmaß: „In einem Garten darf auch eine für Insekten wertlose Hortensie stehen, wenn daneben auch Pflanzen wie Anemonen oder Katzenminze wachsen.“
In ihrem eigenen Garten in Winningen hat Biggi Kaczmarek einen Lebensraum speziell für Wildbienen geschaffen – ohne Zierpflanzen wie Buchs oder Hortensien, dafür mit heimischen Wildstauden wie Ziest und Natternkopf. „Wildbienen nehmen das Angebot an heimischen Stauden sehr gerne und schnell an. In unserem kleinen Garten haben wir schon 30 unterschiedliche Wildbienenarten beobachtet“, berichtete Biggi Kaczmarek. In Deutschland sind derzeit 604 Wildbienenarten bekannt – viele davon stehen auf der Roten Liste, einige sind sogar vom Aussterben bedroht. Die Tiere unterscheiden sich deutlich in Größe, Aussehen und Verhalten. Die kleinsten Arten messen nur 2 Millimeter, während die Holzbiene bis zu 3 Zentimeter groß wird. Anders als Honigbienen leben die meisten Wildbienenarten solitär. Nur wenige – etwa Hummeln – bilden kleine Staaten mit 50 bis 500 Individuen.
Auch die Ernährung ist vielfältig: Einige Arten besuchen zahlreiche Blütenpflanzen, andere sind hochspezialisiert – etwa die Natternkopf-Mauerbiene, die ausschließlich am Gewöhnlichen Natternkopf sammelt. „Fehlen diese Pflanzen, verschwinden auch die spezialisierten Wildbienen“, so Kaczmarek. Beim Nisten bevorzugen manche Arten Erd- oder Sandböden, andere ziehen sich in Holzröhren zurück.
Kritisch sieht Kaczmarek den Boom an handelsüblichen Insektenhotels. Viele Modelle seien für Wildbienen ungeeignet oder sogar schädlich. Sie empfiehlt, auf fachlich geprüfte Angebote zu achten oder Nisthilfen nach bewährten Anleitungen selbst zu bauen.
Die Teilnehmer gingen mit vielen praktischen Anregungen für die naturnahe Gestaltung des eigenen Gartens nach Hause. Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Mehr als nur Grün“ sind geplant. Interessierte können sich per E-Mail an biodiversitaet@kvmyk.de wenden, um regelmäßig über neue Termine informiert zu werden.