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Kommunale Kurse zur Baumkontrolle der Integrierten Umweltberatung MYK sind voller Erfolg

Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Bürgermeisterin Simone Röttgen. Die Fachinhalte vermittelten Peter Wirges, Fachagrarwirt für Baumpflege und Sachverständiger aus Bendorf, sowie sein Mitarbeiter Dennis Kahl. Die beiden Experten stellten anschaulich dar, wie wichtig eine fachlich korrekte Baumkontrolle ist – nicht nur zur Vermeidung von Haftungsrisiken, sondern auch zum langfristigen Erhalt der Bäume. Für das leibliche Wohl sorgten die Mitarbeiter des Bauhofs Saffig.

„Kappung ist keine Pflege“, betonte Peter Wirges gleich zu Beginn der Veranstaltung. Vielmehr führe sie häufig zu erheblichen Schäden am Baum und erzeuge zusätzlichen Pflegebedarf. Ziel einer Baumkontrolle sei daher stets der Spagat zwischen Verkehrssicherungspflicht und dem Schutz des Baumbestandes als wertvolles Element innerörtlicher Biodiversität. Grundlage hierfür bildet die aktuelle Richtlinie der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. aus dem Jahr 2020.

Im praktischen Teil des Seminars lernten die Teilnehmer die korrekte visuelle Beurteilung von Bäumen in verschiedenen Alters- und Gesundheitszuständen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf potenziellen Gefahrenmerkmalen wie Totholz, V-Zwieseln oder Pilzbefall. Neben der Kronen- und Stammbegutachtung wurde auch der Wurzelbereich betrachtet – inklusive der Frage, wann eine weitergehende fachliche Untersuchung, beispielsweise nach einem Sturm, notwendig ist. Ein weiteres Highlight war die Demonstration eines Zugversuchs an einem gesunden Baum. Dabei wird durch kontrolliertes Ziehen mittels Seilen und Sensoren die Standsicherheit des Baumes überprüft – eine Maßnahme, die insbesondere bei besonders wertvollen oder historisch bedeutsamen Bäumen eingesetzt wird.

Zum Abschluss des Tages stand die Besichtigung der historischen Baumallee auf dem Gelände der Barmherzigen Brüder in Saffig auf dem Programm. Hier beeindruckten mehrere hundert Jahre alte Bäume die Teilnehmer. Darüber hinaus sind an diesen Bäumen deutliche Spuren des Klimawandels sichtbar: Trockenstress, Hitzeschäden sowie die Ausbreitung von Schädlingen wie der Miniermotte oder holzzersetzenden Pilzen nehmen zu.